vorlauf musik Jana Sittnick hört auf den Sound der Stadt

„Big in Japan“ – das war 1984. Da eroberten die feschen Jungs von Alphaville die deutschen Jugendzimmer. Darauf konnte man schön Discofox tanzen, obwohl man ja in den Achtzigern auch gern in den Ecken herumstand und auf traurig machte. Für die Momente des echten Liebeskummers oder der echten Zweisamkeit in der Schmuserunde hörte man dann lieber „Forever young“. Wer sich die seichten 80s-Pophymnen der Münsteraner noch einmal antun will, kann heute Abend zum Alphaville-Konzert ins ColumbiaFritz gehen. Die hören sich immer noch so an wie vor knapp zwanzig Jahren. Mehr in der Gegenwart ist da wohl Alex Gopher, Pariser DJ und einer der innovativsten Produzenten französischer Tanzmusik. Morgen stellt Gopher sein neues Album „wuz“ im Polar.tv vor. Neben den überpräsenten Daft Punk – deren Hit „One more time“ letztes Jahr in allen Clubs und Radiostationen lief – und Etienne de Crecy gehört Gopher zu den Frenchouse-Ikonen. Und noch einer aus dem Franko-Syndikat: Kid Loco spielt am Dienstag im ColumbiaFritz, unterstützt von Micatone. Jean-Yves Prieur, so Kid Locos bürgerlicher Name, interessiert sich aber weniger für Disco und peitschende Clubtunes, wie seine Pariser Kollegen. Auf seinem Album „A grand love story“ lieferte er vor vier Jahren eine hybride Mischung aus Chanson und Trip Hop ab. Er mixte Musik britischer Bands wie Pulp und St. Etienne ab. Auf seinem neuen Album „Kill your darlings“ bewegt sich das Kid nun selbst in satten warmen Britpopwelten. Und zum Konzert bringt er eine richtige Band mit. Und wem das nicht genug rockt, der kann ja am Mittwoch immer noch zu Bernadette La Hengst ins Bastard gehen. Die Dame mit dem hübschen Namen, bekannt als Frontfrau der ehemaligen Hamburger Kultband Die Braut haut ins Auge, bietet einen Mix aus Chanson, New Wave und Sixtiesappeal.