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Erster Schultag nach dem Massenmord

Erfurter Gutenberg-Schüler werden zunächst in einer Ersatzschule unterrichtet. Der Bund und die Länder wollen das Waffengesetz rasch verschärfen: Mindestalter 21 Jahre

ERFURT/BERLIN dpa ■ Zehn Tage nach dem Amoklauf von Erfurt hat für die Schüler des Gutenberg-Gymnasiums wieder der Unterricht begonnen. Eltern sprachen von einem ersten zaghaften Schritt zur Normalität nach einer Woche im Ausnahmezustand. „Wir wollen deutlich machen, es geht weiter“, sagte Erfurts Oberbürgermeister Manfred Ruge.

70 Schüler der 5. bis 11. Klassen starteten abgeschirmt von Polizei und Wachschutz in einer Ersatzschule mit zunächst vier Stunden Unterricht pro Tag. Psychologen betreuen die Schüler. Laut Kultusministerium leisten 60 Lehrer aus ganz Thüringen und zehn aus Mainz, der Partnerstadt Erfurts, Aushilfe. Für die 80 Schüler, die von dem Amokschützen aus den Abitur-Prüfungen gerissen wurden, begannen Gespräche über individuelle Lösungen für einen vollwertigen Abschluss.

Das als Konsequenz aus dem Amoklauf von Erfurt geplante schärfere Waffenrecht soll am 12. Juli vom Bundesrat beschlossen werden. Darauf verständigten sich gestern die Innenstaatssekretäre von Bund und Ländern. Grundlage des Treffens war die Sieben-Punkte-Liste von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD). Danach sollen Sportschützen erst ab einem Alter von 21 Jahren Schusswaffen erwerben dürfen. Auch ein Verbot der Lagerung von Munition in privaten Räumen wird erwogen.

Schülervertretungen forderten unterdessen Änderungen in der Thüringer Schulgesetzgebung, die für Gymnasiasten nach dem Scheitern der Abiturprüfung keinen Realschulabschluss vorsieht.

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