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Arbeitsmarkt kaum erholt

Leicht sinkende Arbeitlosenzahlen sind noch kein Zeichen für Trendwende

NÜRNBERG dpa ■ Der Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt lässt auch mit Beginn des Frühlings auf sich warten. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit (BA) waren 4,024 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. Das waren zwar knapp 132.000 Erwerbslose weniger als im März, aber immer noch 156.100 mehr als vor einem Jahr, berichtete der neue Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt, Florian Gerster, gestern in Nürnberg. Es war der schlechteste Aprilwert seit 1999.

Die Arbeitslosenquote sank im April um 0,3 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent. Vor zwölf Monaten hatte sie bei 9,5 Prozent gelegen. „Der Arbeitsmarkt steht immer noch im Zeichen konjunktureller Schwäche. Der Rückgang war weitgehend jahreszeitbedingt“, kommentierte Gerster. Zuversichtlich stimmten ihn aber die guten Wachstumsraten der Chemieindustrie. Meist dauere es aber zwei Quartale, bis solche Impulse auf den Arbeitsmarkt durchschlagen.

Für das Jahr Jahr 2002 erwartet Gerster eine durchschnittliche Arbeitslosenzahl von 3,9 bis 4,0 Millionen. Der Bundeszuschuss von zwei Milliarden Euro für den aktuellen Haushalt der Bundesanstalt werde damit ausreichen, meinte er. Die Arbeitslosenquote betrug im April im Westen 7,8 Prozent, im Osten 18,1 Prozent. Die Bundesregierung sieht in den neuen Arbeitslosenzahlen ein Indiz dafür, dass der Arbeitsmarkt „die Talsohle hinter sich gelassen“ hat.

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