■ Urdrüs wahre Kolumne
: So richtig erfurtmäßig

Wie ich einem Hinweis des Anwalts Bernd Docke auf die Kolumne entnehmen konnte, sind die für die Beraubung eines ukrainischen Handlungsreisenden verantwortlichen Bremer Bullizisten inzwischen nicht nur rechtskräftig verurteilt und aus dem Dienst entfernt, sondern sie haben nach entsprechenden Mahnverfahren und Vollzugsmaßnahmen inzwischen auch rund zwei Drittel ihrer Bargeld-Beute abgedrückt. Bleibt die Frage, warum das weltoffene Bundesland Bremen als Halter dieser uniformierten Räuber sich nicht selbst in die Pflicht genommen hat und den Opfern der Vollstrecker seines Gewaltmonopols Gerechtigkeit und Genugtuung widerfahren ließ. Für solche Schäbigkeiten hat der Herr einst Rungholt, Vineta und Atlantis von der Landkarte geholt - da kann dann kein Deichhauptmann mehr gegen anstinken! Ein Verachtungsschluck auf das Gesindel, bitte sehr... Aber bitte nicht beim VEB Ratskellerwein einkaufen, denn wer selbst mit dem Verkauf von Allohol Miese macht im Land der Säufer und Stammtisch-Henker, der hat von Mehrumsatz dann auch nix.

Als Besucher der Ausstellung „Unser Heer“ auf der Bürgerweide habe ich dort kurz nach Erfurt angesichts des Anblicks hochentwickelter Ballertechnologie von einem Markenturnschuh-Rotzer diese Worte gehört: „Damit auffen Schulhof auflaufen und dann aber rattattattattatat, voll geil, so richtig erfurtmäßig.“ Soviel mal unter uns Weicheiern zum überfälligen Waffenverbot, für alle bitteschön. In Rudis Resterampe dürfen ja schon Minderjährige als Schießsportler und Schützenbrüder bzw. -schwestern aktiv werden, ganz ohne psychologischen Eignungstest.

Als erstes Zeichen echter Reue darf man es „nach Erfurt“ wohl bewerten, dass die Schulbürokratie der Bezirksregierung in Hannover ihrem Personal künftig Fortbildungskurse im Lachen, orientiert an bewährten indischen Techniken und Traditionen anbietet. Indessen befürchte ich, dass die bewährten deutschen Traditionen der niedermachenden Steißtrommler-Psychologie dafür sorgen, dass die Vermittlung des Erlernten im schulischen Alltag nicht gelingt. Vermutlich müssen die Pädagogen parallel dazu ein Sabbatjahr mit Kiffen bis zum Abwinken einlegen. Wer das nun etwas krass findet, der sei daran erinnert, dass sowohl Uwe Beckmeier wie auch Bernd E. Neumann dem Lämpelstande angehören, zum Faxenmachen freigestellte Lehrer sozusagen, und doch so erfolglos dabei.

Ich gehöre ja nun keineswegs zu jenen, die aus prinzipiellen Gründen jedem Mc Rib oder gar der Junior-Tüte mit Überraschung ausweichen und kann deshalb auch in Solidarität mit den Niedriglohnsklaven von Mc Donald's nicht gerade glaubwürdig zum Boykotz aufrufen. Erneuern aber will ich meine Empfehlung an die Jugendämter im Lande, gezielt die familiären Verhältnisse jener Kinder zu überprüfen, die von ihren Erzeugern dort in muffigen Nebenzimmern unter der Regie zwangskretutierter MitarbeiterInnen zur Absolvierung sogenannter Kindergeburtstage abgelegt werden: Wer so an seinen Sprösslingen handelt und damit zu ihrer emotionalen Verwahrlosung beiträgt, scheut auch vor ganz anderen Sauereien nicht zurück. Und Ronald Mc Donald scheint mir ohnehin ein enger Verwandter der bösartigen Brutal-Clowns aus US-Horrorfilmen zu sein...Achtense mal auf die Zombie-Mimik der unmündigen TeilnehmerInnen solcher Kinder-Parties! Soviel zum Thema „Worum sich die Gewerkschaft NGG auch mal kümmern kann“.

Fast schon wieder hungrig,

Ulrich
„Ronald“ Reineking