piwik no script img

Pesic junior schützt Pesic senior

Alba Berlin gewinnt in Köln das erste Finalspiel um die Basketball-Meisterschaft. Zweites Spiel morgen

Im Stile eines Champions strebt Titelverteidiger Alba Berlin dem Gewinn der sechsten deutschen Basketball-Meisterschaft in Folge entgegen. „Wir wollen unbedingt Meister werden. Das ist unser großes Ziel“, meinte Berlins Flügelspieler Marko Pesic nach dem 82:68 (43:35)-Erfolg im ersten Finale beim Herausforderer RheinEnergy Cologne. Mit dem siebten Play-off-Sieg in Folge hat sich der Abonnementsieger der letzten Jahre nach einer durchwachsenen Punkterunde mit Platz fünf zum Abschluss rechtzeitig zur Finalserie wieder zurückgemeldet. „Wir haben den Kölnern gezeigt, dass es sehr schwer wird gegen uns“, sagte Alba-Spieler Jörg Lütcke.

„Ich weiß nicht, ob wir gewonnen hätten, wenn wir besser gespielt hätten“, bekannte der Kölner Coach Svetislav Pesic, der mit Alba von 1997 bis 2000 vier Meistertitel gewann. Nicht ohne Stolz sprach der Erfolgstrainer seinem ehemaligen Team die Anerkennung zu. „Ohne jetzt zu übertreiben, aber ich freue mich, dass die Mannschaft so gespielt hat, wie ich sie geprägt habe“, sagte Pesic nach dem Spiel. „Wir haben noch Reserven, die wir nicht genutzt haben“, versprach Pesic vor dem zweiten Spiel am Mittwoch in der Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer Berg, wo knapp 10.000 Zuschauer erwartet werden.

In den Blickpunkt der von Alba schnell kontrollierten Partie vor knapp 3.000 Besuchern in Köln geriet aber nicht der titelverwöhnte Trainer Pesic, sondern sein Sohn Marko im Trikot der Berliner. Mit 15 Punkten zweitbester Schütze seines Teams, das er kurz nach der Pause mit zwei „Dreiern“ wieder auf den Weg brachte, avancierte der Nationalspieler neben dem überragenden Center Dejan Koturovic (19 Punkte, 11 Rebounds) zum besten Berliner Spieler.

„Er hat die entscheidenden Punkte gemacht und ein sehr reifes Spiel gezeigt“, lobte Pesic senior den Sohn. Der hatte zuvor auf dem Spielfeld ein technisches Foul gegen seinen wild gestikulierenden und aufgebrachten Vater verhindert. Marko Pesic hielt den Protestierenden zurück und verhinderte somit eine mögliche Strafe gegen den Coach des Gegners. „Bei einem anderen Trainer hätte ich das sicher nicht gemacht“, sagte Pesic junior später.

Die Leichtigkeit des Siegens in Finalspielen scheint die „Albatrosse“ auf dem Weg zum sechsten Titel zu beflügeln. Wie schon in den vergangenen beiden Jahren gegen Leverkusen (2000) und Bonn (2001) droht der Endspielserie erneut nach drei Partien das Ende.

Alba-Trainer Emir Mutapcic, dessen Team in der Bundesliga-Runde daheim gegen Köln unterlag, warnt allerdings vor verfrühtem Jubel: „Wir haben zwar ein großes Spiel vor allem in der Verteidigung gezeigt, müssen aber dennoch vorsichtig sein. Köln ist stark und gefährlich. Wir brauchen noch zwei Siege.“ DPA/TAZ

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen