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„Der 11. September war nur Vorwand“

■ Eine bunte Mischung von friedensliebenden und antiamerikanisch engagierten Menschen demonstrierte gestern Abend in Bremen gegen den Besuch des US-amerikanischen Präsidenten

„Ich finde es toll, dass hier so viele friedliebende Menschen zusammengekommen sind“, erklärte einer der Redner auf der gestrigen Kundgebung „Proteste gegen Bushkriege“. Etwa 300 hatten sich gegen 18 Uhr vor dem Rathaus versammelt – viele SchülerInnen, aber auch viele Friedensmarschierer, die mit ihren Erfahrungen ergraut sind. Alle Generationen waren vertreten.

Und auch eine überraschende Serie von Parteien und Gruppierungen. Auf der vom Bremer Friedensforum angemeldeten Kundgebung gab es keine klassischen Kundgebungd-Redner, sonder jeder, der wollte, durfte etwas sagen. Den Anfang machte ein Vertreter der MLPD, der „Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands“. Die Anschläge vom 11. September, so erklärte er, seien nur der „Vorwand“ für die USA gewesen, um den Krieg gegen Afghanistan zu führen. In 90 Ländern der Erde stünden US-Streitkräfte – zum Nutzen der US-Konzerne. Bei den Demonstranten waren auch leuchtend rote Che Guevara-Fahnen zu sehen, die gehörten offenbar aber zu der Gruppe von der „Socialist Party of Iran“.

Auch eine „Initiative Nordbremer gegen den Krieg“ war präsent. Viele hatten auch selbstgemalte Transparente bei sich. „Wir wollen Ihren Krieg nicht, Herr Fischer“, stand da zu lesen oder: „Wir wollen Ihre Einteilung in Gut und Böse nicht, Herr Präsident“. Oder: „Die beste Flinte ist die, die ins Korn geworfen wird:“

Ein Lehrer versicherte am Mikrofon: „Es ist an der Zeit, die Machtlogik des Kapitals zu durchbrechen.“ Ein anderer Redner meinte, Busch solle ins Gefängnis. Den größten Beifall erhielten Parolen wie: „Schluss mit dem Völkermord in Afghanistan“ oder: „US-Nato-Agression raus aus Afrika und Asien - Solidarität mit dem Freiheitskampf der Völker“. Eine Veranstaltung des „Bündnisses Antiimperialistische Siolidarität“, das diese Parolen beisteuerte, wird heute in der Evangelischen Studentengemeinde über den „anhaltenden israelischen Krieg gegen das palästinensische Volk“ informieren. Die „Sozialistische Alternative“ (SAV) gab die Parole aus: „Für einen gemeinsamen Kampf von jüdischen und palästinensischen ArbeiterInnen und Jugendlichen gegen Krieg und Ausbeutung.“ Am Ende der Kundgebung stand ein freudiges Trommeln gegen Bush. K.W.

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