piwik no script img

Vor der Pfändung

Bankgesellschaft will Kautionen der beiden Aubis-Manager Wienhold und Neuling pfänden lassen

Die Kautionen der beiden Aubis-Immobilienhändler Klaus Wienhold und Christian Neuling stehen nach Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel vor der Pfändung. Die als Schlüsselfiguren in der Berliner Bankaffäre geltenden Männer hatten im April jeweils 950.000 Euro Kaution hinterlegt, um aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden. Nun habe die Bankgesellschaft Berlin für einen Großteil der Summe einen Pfändungsanspruch hinterlegt, berichtet das Magazin.

Die Staatsanwaltschaft legt Wienhold und Neuling Betrug und Betrugsversuch zur Last. Sie sollen Sanierungsgesellschaften um zweistellige Millionensummen betrogen haben. Wegen falscher Angaben sollen diese Gesellschaften weit reichende Zahlungsverpflichtungen eingegangen sein, die um mindestens 15 Millionen Euro überhöht gewesen sein sollen.

Die Immobilienfirma Aubis hatte Anfang der 90er-Jahre den Kauf von mehreren tausend Plattenbauwohnungen über Kredite der Berlin Hyp finanziert, einer Tochter der heute schwer angeschlagenen Bankgesellschaft Berlin. Die Kredite und eine zeitnahe Barspende Neulings und Wienholds über insgesamt 40.000 Mark (20.452 Euro) an die CDU lösten vergangenes Jahr die Berliner Parteispenden- und Bankenaffäre aus, in deren Folge die große Koalition zerbrach.

Laut Spiegel haben die Ermittler auch neue Erkenntnisse zum mysteriösen Tod eines ehemaligen Aubis-Mitarbeiters. Im September vergangenen Jahres war der EDV-Spezialist erhängt im Grunewald gefunden worden. Zunächst war die Staatsanwaltschaft von einem Selbstmord ausgegangen. Spätere Ermittlungen hatten ein Kapitalverbrechen nahe gelegt. Nun sei eine Zahlung von 10.000 Mark von einem Wienhold/Neuling-Konto an ihn entdeckt worden. Mit dem Geld könnte versucht worden sein, den Mann von einer Aussage über Aubis- Geschäfte abzuhalten. DPA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen