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Chaostest für CSU

Punks wollen Chaostage dieses Jahr nach München tragen – um Edmund Stoiber als Softie zu überführen

BERLIN taz ■ „München brennt“, lautet eines der im Internet verbreiteten Mottos für die diesjährigen Chaostage. Am ersten Augustwochenende wollen hunderte Punks nach München reisen, um dort „Chaos zu verbreiten“ und den bayerischen Ministerpräsidenten und Unions-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber vorzuführen. Auf der Homepage des Chaostage-Veteranen Kurt Nagel heißt es: „Wenige Wochen vor der Bundestagswahl wird ganz Deutschland gespannt nach München schauen, um herauszufinden, ob Stoibers Law-and-Order-Parolen auch als Rezept in der Praxis taugen – oder ob er sich als ein großmäuliger und unfähiger Papiertiger entpuppt wie derzeit Roland Schill.“

Seit 1982 rufen Punks beinahe jährlich zu so genannten Chaostagen auf. Erster Anlass war seinerzeit der Protest gegen eine vom niedersächsischen Innenministerium geplante Punkerdatei. Bis vor zwei Jahren fanden die Chaostage jeweils in Hannover statt. 1995 kam es dabei zu Straßenschlachten, Plünderungen und hunderten Verletzten unter Punks wie Polizisten. Im vergangenen Jahr sollten Cottbus und Dortmund „in Schutt und Asche gelegt“ werden. Allerdings kamen nur wenige hundert, meist friedliche Punks.

In diesem Jahr werden parallel zu München möglicherweise Treffen in Essen und Dortmund stattfinden – um sich bei der Polizei für ihr Durchgreifen 2001 „zu rächen“, wie es in Aufrufen im Internet heißt. Zum Konzept der Chaostage gehört, dass es keine exakten Planungen oder verantwortliche Organisatoren gibt. Deshalb ist es unmöglich, vorherzusagen, wie viele Punks sich einfinden werden. Erklärtes Ziel ist es jedenfalls, die Ausgaben für den Polizeieinsatz möglichst weit in die Höhe zu treiben. YASSIN MUSHARBASH

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