Aids-Notstand in Simbabwe

HARARE dpa ■ Die simbabwische Regierung hat gestern für die kommenden sechs Monate eine Art „Aids-Notstand“ ausgerufen, mit dem unter anderem der Einsatz preisgünstiger Generika ermöglicht wird. Diese Nachahmer-Präparate von patentierten Medikamenten sollen nun frei verteilt werden. Das afrikanische Land hat eine der höchsten HIV-Infektionsraten der Welt. Nach Schätzungen internationaler Hilfsorganisationen sterben monatlich etwa 4.000 Menschen an Aids. Mindestens 20 Prozent der 13 Millionen Simbabwer gelten als HIV-positiv, die Lebenserwartung ist innerhalb weniger Jahre von 60 auf 39 Jahre gesunken. Der stellvertretende Gesundheitsminister David Parirenyatwa betonte, die Maßnahme entspreche einer Konvention über den Schutz geistigen Eigentums und missachte damit keine Patentrechte. Die Notstandsmaßnahme werde bei der Beschaffung so genannter antiretroviraler Medikamente für die Behandlung infizierter oder erkrankter Schwangerer in landesweit 35 Klinikzentren helfen.