: Neuer Vorstoß nach Dschenin
Al-Aksa-Brigaden bekennen sich zu Anschlag. Bush schickt Emissäre, Fischer in Israel
JERUSALEM/ROM rtr/dpa ■ Nach dem Selbstmordanschlag eines palästinensischen Attentäters in Petah Tikwa bei Tel Aviv ist die israelische Armee gestern erneut in die Stadt Dschenin im Westjordanland eingerückt. Nach eigenen Angaben nahmen die Soldaten dort einen örtlichen Chef der radikalen Palästinenser-Organisation Hamas und weitere Personen fest.
Bei dem Anschlag am Montagabend hatte der Täter, offenbar ein noch jugendlicher Palästinenser, ein 18 Monate altes Kleinkind und dessen Großmutter mit in den Tod gerissen. Der Anschlag vor einem Cafe in der Innenstadt war bereits der fünfte binnen weniger Tage. Mindestens 44 Personen wurden in Petah Tikwa verletzt, darunter mindestens ein weiteres Baby. In Beirut bekannten sich die Al-Aksa-Brigaden zu der Tat. Die Brigaden stehen der Organisation Fatah, der Partei des Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat, nahe.
Am Rande des Nato-Treffens mit Russland verurteilte US-Präsident George W. Bush den Anschlag scharf. Gleichzeitig kündigte er an, hohe Vermittler in die Region zu schicken. Der Nahost-Abteilungsleiter des US-Außenministeriums, William Burns, und CIA-Chef Colin Powell wollen nach Angaben von Außenminister Colin Powell über Reformen der palästinensischen Autonomiebehörde und die Schaffung wirksamer Sicherheitskräfte sprechen. Gestern Abend traf auch Bundesaußenminister Fischer in Israel ein. Geplant sind Treffen mit Ministerpräsident Ariel Scharon und Palästinenserchef Jassir Arafat, außerdem Gespräche in Ägypten.
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