: Im Rückblick ein wenig Hoffnung
Im Babylon wird mit einer Auswahl palästinensischer und israelischer Filme der Nahostkonflikt beleutet
So einfach könnte die Sache sein? „Wenn Amos Gitaï an Ariel Scharons Stelle rückte, Hany Abbu-Assad den Platz von Jassir Arafat einnähme und George Bush durch David Lynch ersetzt würde, wäre die Welt des Nahen Ostens gerechter und die Kriegsreporter wären arbeitslos“, jubelte ein Kritiker gerade in Cannes, nachdem er Gitaïs Beitrag „Kedma“ gesehen hatte (der palästinische Regisseur Hany Abbu-Assad war hier mit „Rana’s Wedding“ vertreten). So leicht aber lässt sich die Kunst nicht in Wirklichkeit ummünzen, und angesichts der oft trostlosen Realität in Nahost sind bei der Reihe „Zwischen Israel und Palästina“ im Filmkunsthaus Babylon auch weniger Exkurse in die Ästhetik zu sehen. Sondern eher nachrichtliche Dokumentationen einer Zerrissenheit. Und wenigstens retrospektiv etwas Hoffnung, mit „Finstere Zeiten“, in dem sich ein israelischer Reservist und ein palästinischer Junge bei einer Odyssee durch die Nacht näher kommen. Ein Film allerdings aus dem Jahr 1986.
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