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Eon groß genug

RWE fordert vom Wirtschaftsminister, er solle die geplante Fusion bei der Energie-Konkurrenz ablehnen

BERLIN dpa/taz ■ Große Unternehmen der Energiebranche lehnen die geplante Mehrheitsübernahme der Essener Ruhrgas durch den Düsseldorfer Energiekonzern Eon ab. In der letzten Anhörung vor der Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums Anfang Juli erklärte gestern RWE- Vorstandsmitglied Jan Zilius in Berlin: „Die Voraussetzung für eine Ministererlaubnis liegt nicht vor. Sie darf deshalb auch nicht erteilt werden.“ Es gebe keine Vorteile für das Gemeinwohl, die solche Wettbewerbsbeeinträchtigungen aufwiegen könnten.

Eon als größter privater Energiekonzern der Welt will die Ruhrgas AG übernehmen, die den Großteil des deutschen Gasmarktes kontrolliert. Das Bundeskartellamt, die Monopolkommission der Bundesregierung und auch die Globalisierungskritiker von Attac raten von der geplanten Fusion ab. Nach dem abschlägigen Bescheid des Kartellamts hat Eon bei Bundeswirtschaftsminister Müller eine Sondererlaubnis beantragt.

Für den Fall einer Genehmigung durch das Bundeswirtschaftsministerium verlangten einige Konkurrenten durchgreifende Auflagen von Eon und Ruhrgas. Um eine weitere Zementierung von Wettbewerbsvorteilen der Ruhrgas auf dem Gasmarkt zu verhindern, müsse es zu Entflechtungen auf der Importstufe und der Verteilstufe kommen, forderte Bewag-Vorstandsmitglied Rudolf Schulten. Dazu müssten wesentliche Beteiligungen der fusionierten Betriebe veräußert werden.

Dagegen warben die Chefs von Eon und Ruhrgas, Ulrich Hartmann und Burckhard Bergmann, eindringlich für die Ministererlaubnis. Deutschland dürfe sich nicht vom Ausland abhängig machen. Hartmann: „Die Krise in Nahost hat die Risiken unserer Energieversorgung wieder deutlich gemacht.“ Unterstützt wurden beide Firmenchefs vom Mineralölkonzern BP, der sich nach seiner Trennung von der Ruhrgas erst recht am deutschen Gasmarkt engagieren will. KOCH

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