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Trabihersteller vor dem Aus

Zwickauer Sachsenring AG meldete gestern Insolvenz an. Grund: Größenwahn

BERLIN taz ■ Erst meldete CargoLifter am Dienstag Zahlungsunfähigkeit, nun ist auch die Sachsenring Zwickau AG am Ende. Laut Sachsenring sieht der Insolvenzplan einen Fortbestand des Unternehmens vor. Die Banken sollen ihre volle Unterstützung zugesagt haben.

Das ostdeutsche Unternehmen, 1993 von den Brüdern Ulf und Ernst-Wilhelm Rittinghaus übernommen, war vor der Wende Hersteller des Trabants. Später erfolgreicher Zulieferer der Automobilindustrie, galt der Konzern lange als Hoffnungsträger des Aufbau Ost. Doch Missmanagement und Expansionswut brachten ein Defizit von rund 13 Millionen Euro – und das Abseits. Schon Ende der 90er-Jahre hieß es, das Unternehmen brauche Geld. Damals verkaufte Sachsenring überraschend das eben erst erworbene Zentrum Mikroelektronik Dresden.

In der vom Automobilbau abhängigen Region bangen nun 1.300 Beschäftigte um ihre Arbeit. Laut Sachsens Wirtschaftsminister Martin Gillo soll alles getan werden, „um möglichst viele wettbewerbsfähige Arbeitsplätze zu erhalten“. Bis dato hielt sich die Geschäftsführung mit Informationen zurück, da sie auf eine Übernahme durch Interessenten spekulierte, die letzte mögliche Rettung des Unternehmens. Denn selbst wenn die Banken weitere Gelder bewilligt hätten, „stehen wir in einigen Monaten wieder vor dem Problem“, so der IG-Metall-Bevollmächtigte Stefan Kadermann. Diese Hoffnung ist nun zunichte.

Der zurückgetretene Vorstandschef Rittinghaus ist sich jedoch sicher, dass die Verhandlungen mit schon bekannten Investoren nun fortgesetzt werden können, und hofft auf den Erhalt des Unternehmens. LÜBBE

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