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karriereleiter

Ein Historiker als Parteichef

Christoph Stölzl ist seit Ende Mai Vorsitzender der Berliner CDU. Ein Landesparteitag wählte den 58-Jährigen mit rund 93 Prozent der Stimmen an die Spitze. Stölzl wurde damit Nachfolger von Eberhard Diepgen, der die Berliner CDU 18 Jahre lang geführt hatte, im Februar aber zurückgetreten war. Diepgen hatte mit dem Rücktritt die Konsequenz aus seiner Wahlschlappe bei der Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl gezogen. Zuvor hatte der Bankenskandal die Berliner Christdemokraten in ihre bisher schwerste Krise gestürzt.

Stölzl, 1944 in Westheim bei Augsburg geboren, wuchs in München auf und studierte dort Geschichte. 1970 promovierte er in Saarbrücken. Als er 1980 die Leitung des Münchner Stadtmuseums übernahm, erwarb er sich schnell einen Ruf als begnadeter Ausstellungsmacher. Deshalb wurde er vier Jahre später an den Planungen für ein „Deutsches Historisches Museum“ in Berlin beteiligt. 1987 folgte die Ernennung zum „Generaldirektor und Professor“. Ein enges Verhältnis verband ihn mit dem damaligen Kanzler Helmut Kohl, der ihn 1992/93 auch mit der umstrittenen Neugestaltung der Neuen Wache beauftragte. 1998 bewarb sich Stölzl als Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, scheiterte aber am Widerstand der SPD. In den letzten drei Jahren war Stölzl Feuilletonchef der Welt, Kultursenator und Vizepräsident des Abgeordnetenhauses.

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