Jobs von privat: Zeitarbeit für Ausgelernte?
Private Vermittler informieren
taz: Die ZAG Zeitarbeit-Garant-GmbH veranstaltet in dieser Woche einen „Job-Tag gegen Jugendarbeitslosigkeit“ als besonderen Beratungstag. Er richtet sich insbesondere an ausgelernte Azubis, die nicht übernommen werden. Kommt diese Personengruppe nicht von sich aus auf Sie zu?
Dieter Betten (ZAG): Bislang eher wenig – obwohl wir auch Firmen und Großbetriebe direkt anschreiben und auf die Möglichkeiten aufmerksam machen, die wir bieten, etwa wenn Auszubildende nicht übernommen werden können.
Wem haben Sie etwas anzubieten?
Jungen Leuten mit Berufsabschluss, die in ihren Betrieben nicht übernommen werden. Vor allem Facharbeiter aller Art. Aber auch im kaufmännischen Bereich können Ausgelernte gute Chancen haben, über die wir gerne beraten würden. Dabei informieren wir vor allem in Einzelgesprächen darüber, dass wir als Zeitarbeitsunternehmen die jungen Leute bei uns anstellen und sie dann an unsere Kunden überlassen – wobei wir die meisten unserer Mitarbeiter nach einer gewissen Zeit verlieren, weil sie von den Kunden fest eingestellt werden. Außerdem haben bei uns junge Leute eine Chance, die nur eine Überbrückung brauchen – zwischen Ausbildungsende und Wehrdienstzeit beispielsweise.
In Bremen ist das Angebot betrieblicher Ausbildungsplätze bei gleichbleibender Nachfrage dieses Jahr um zehn Prozent zurückgegangen. Unterscheiden Sie letztlich, ob die Ausgelernten inner- oder überbetrieblich ausgebildet wurden?
Nein. Wir waren sehr überrascht von der Vielfalt der Interessenten, die auf unseren letzten Beratungstag im Februar reagiert haben. Grundsätzlich bieten wir Jobeinsteigern – und dabei ist egal, wo sie gelernt haben – neben einem festen Arbeitsplatz auch ein vielfältiges Berufsleben. Der Schlosser A arbeitet so, der Schlosser B anders – da sind wir gerade für junge Leute ein Sprungbrett zur Horizonterweiterung.
ZAG hat in Deutschland 59 Niederlassungen. In welchen Berufen bilden Sie selbst aus?
Wir bilden vor allem Personal für Büro und Buchhaltung aus. Ich würde sagen, bundesweit haben wir wohl 150 Auszubildende.
Es gibt jetzt Vermittlungsgutscheine für Arbeitslose, wenn diese die Dienste privater Personalvermittler beanspruchen. Wie ist die Resonanz bei Ihnen?
Davon spüren wir kaum was. Aber fragen Sie mich nicht, warum. interview ede
Der Job-Tag findet heute in der ZAG-Niederlassung, Hillmannplatz 6, Bremen, 8 bis 19 Uhr statt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen