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Schwarzflimmern

In zwei Wochen wird die Kirch-Insolvenz eröffnet. Bleiben ARD und ZDF dann ab dem Achtelfinale ganz außen vor?

HANNOVER dpa ■ Auch während der WM vergeht kein Tag ohne Streit zwischen ARD/ZDF und der KirchMedia. Nun drohen ab dem Achtelfinale gar gänzlich schwarz flimmernde öffentlich-rechtliche Bildschirme. Der neue Zwist droht zudem Auswirkungen für das Turnier 2006 in Deutschland zu haben.

Mitte Juni wird wahrscheinlich das Insolvenzverfahren gegen die KirchMedia eröffnet. Der Insolvenzverwalter hätte danach die Möglichkeit, den WM-Vertrag mit ARD/ZDF zu stornieren. Die Rechte ab dem Achtelfinale würden an das Medienunternehmen zurückfallen und könnten an andere TV-Anstalten wie Sat.1 oder RTL verkauft werden, ließ KirchMedia-Geschäftsführer Hans-Joachim Ziems in einem Brief verlauten. Was Kirch-Sprecher Hartmut Schultz als „pflichtschuldigen Hinweis“ sieht, wertet der stellvertretende ARD-Vorsitzende Peter Voß als „typischen Erpressungsversuch“. Sollten vom 15. Juni an tatsächlich keine WM-Spiele mehr bei den Öffentlich-Rechtlichen zu sehen sein, wäre ein Vertragsabschluss für 2006 mit ARD/ZDF nicht möglich. Das hat Voß deutlich gemacht. Der KirchMedia würden in diesem Fall 50 Millionen Euro entgehen. Der komplizierte WM-Vertrag 2002 hat zwar ein Gesamtvolumen von 125 Millionen Euro, gezahlt haben ARD/ZDF aber erst 75 Millionen Euro. Die letzte Rate wird fällig bei einem Vertragsabschluss für 2006. Auf ein Angebot, den WM-Vertrag 2006 noch vor Beginn der Spiele in Asien abzuschließen, waren ARD/ZDF nicht eingegangen. Stattdessen befindet sich der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen seit Tagen in Seoul und will Fifa-Chef Joseph Blatter überzeugen, Kirch auszubooten und die europäischen Rechte 2006 an die Europäische Rundfunk Union (EBU) zu vergeben.

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