: was macht eigentlich ...Herr Rosenbauer?
Abwinken
Glücklicherweise hat die Senderfusion im Südwesten Deutschlands keine Schule gemacht. Dort hatte sich schließlich der Baden-Badener Intendant gegen den Stuttgarter durchgesetzt. Die Folge war Gezeter auf allen Ebenen. Dies wollen die Politiker Berlins und Brandenburgs offenbar besser machen. RBB, der neue Fusionssender aus ORB und SFB, soll weder von Intendant Horst Schättle (SFB) noch von Hansjürgen Rosenbauer (ORB) regiert werden. Schättle stand von Anfang an nicht zur Verfügung. Rosenbauer aber hatte offen Lust bekundet. Nun winkt er plötzlich ab. Er stehe nicht zur Verfügung, ließ Rosenbauer gestern wissen. Was wohl heißt: Berlins Wowereit und Brandenburgs Stolpe opferten ihn der heftig opponierenden Potsdamer CDU. Die wollte den SPD-nahen „Rotfunker“ unter keinen Umständen. Ebenso wenig die Mitarbeiter des SFB, an denen er bei sich bietenden Gelegenheiten kein gutes Haar ließ. Wohl aus Ärger lanciert der verprellte Kandidat in der Berliner Zeitung Nebelkerzen in die einsetzende Intendantensuche.
Eine Frau aus dem Osten würde er sich wünschen, stichelte der Abservierte. „Da wüsste ich, wen ich vorschlage. Wir haben da jemand ganz Gutes im Sender“, sagte Rosenbauer, ohne konkreter zu werden. Als einzige Frau in Führungsposition käme eigentlich nur ORB-Hörfunkdirektorin und Vizeintendantin Hannelore Steer in Frage. Doch die kennt nun wirklich niemand. Außerdem: Bei Intendantenwahlen hatte das Radio gegen das TV noch nie eine Chance. AW
FOTO: ARCHIV
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