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Abschuss in Kaschmir

Indisches unbemanntes Aufklärungsflugzeug über Pakistan zerstört. Gefechte dauern an. Indien erwägt deeskalierende Maßnahmen

ISLAMABAD/NEU-DELHI ap/afp ■ Im Konflikt zwischen Pakistan und Indien wechseln sich Eskalation und Entspannung weiter ab. Mit dem Abschuss eines unbemannten indischen Spionageflugzeugs über Pakistan Freitagnacht hatten sich die Spannungen zwischen den beiden verfeindeten Nachbarländern erneut verschärft. Pakistan nannte den Zwischenfall ein Beispiel dafür, dass Indien internationale Normen völlig missachte.

Indiens Verteidigungsministerium bestätigte am Samstag den Verlust einer Drohne und betonte, unbemannte Aufklärungsflugzeuge seien in der gegenwärtigen Situation „eine Routineangelegenheit“.

Nach pakistanischen Angaben hatte die Drohne, die beim Abschuss Feuer fing und völlig ausbrannte, eine israelische Aufklärungskamera an Bord. Die Armee führte Medienvertreter zum Flugzeugwrack in einem Zuckerrohrfeld nahe Lahore, der zweitgrößten Stadt Pakistans.

Pakistan und Indien haben mehr als eine Million Soldaten an ihrer gemeinsamen Grenze stationiert. Schon seit Wochen liefern sich die Truppen in der umstrittenen Grenzregion Kaschmir heftige Gefechte. Die indische Seite hatte von insgesamt 13 Toten bei kleineren Schusswechseln am Freitag und Samstag gesprochen. Nach pakistanischen Angaben wurde gestern bei einer Beschießung aus dem indischen Teil ein 17-jähriger Junge getötet.

Indiens Armee nahm in Srinagar im indischen Teil Kaschmirs einen mutmaßlichen propakistanischen Rebellenführer fest. Sayed Ali Geelani soll ein Anführer der Separatistengruppe All Party Hurriyat Conference sein.

Unterdessen mehren sich aber wieder die Zeichen einer Abkühlung des Kaschmirkonflikts. Wie ein Regierungssprecher gestern in Neu-Delhi sagte, will Indien offenbar als Reaktion auf die internationalen Vermittlungsbemühungen in den kommenden Tagen deeskalierende Schritte vornehmen, so die Aufstockung seines diplomatischen Personals in Islamabad, die Aufhebung des Flugverbots für pakistanische Flugzeuge in Indiens Luftraum und die Wiederaufnahme des öffentlichen Personentransports zwischen den Nachbarländern. Pakistans Präsident Perves Muscharraf sagte der Zeitung New Straits Times in Malaysia, er erwarte eine Entspannung der Lage und die Aufnahme von Gesprächen über Kaschmir.

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