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vorlauf bühne Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Alle reden von Globalisierung. Doch so genau weiß keiner, was das ist. Aber weil es irgendwie hip ist, dagegen zu sein, sind wir natürlich dagegen. Möglich, dass ein Theaterabend in den Sophiensaelen uns bald weiterbringt, wo am Donnerstag Martin Heckmanns „Schieß doch, Kaufhaus!“ uraufgeführt wird, Auftragsarbeit des Theaterhauses Jena und des Dresdener TIFs. Denen verdanken wir schon Gesine Danckwarts „Täglich Brot“ und vielleicht bald die Wahrheit über die Globalisierung. Weil es in diesen Zeiten ohnehin nahe liegt, für die Zukunft ziemlich schwarz zu sehen, lesen uns die Schweizer Anarchohedonisten der Gruppe 400 asa um Regisseur Samuel Schwarz im Gorki-Studio (Freitag, 23 Uhr) aus der Bibel vor, genauer gesagt, die Offenbarung des Johannes („Apokalypse Jetzt!!!“). An das Gute im Menschen glaubt nach wie vor Altmeister und Brecht-Eleve Benno Besson, besonders an das Gute in der Frau. Bessons gefeierte Lausanner Inszenierung von Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“ ist diese Woche als Gastspiel am BE zu sehen (13.–19. Juni). In der Rolle der Grusche: Frau Besson alias Coline Serreau. Optimisten werden sich auch von der zweiten Staffel von Quiz 3000 angesprochen fühlen (Kandidatenhotline ☎ 24 06 56 19), Christoph Schlingensief alias Günther Jauch (Donnerstag, Freitag, Volksbühne). Hinter den Kulissen freilich trainiert Schlingensief schon für seinen höchstpersönlichen Beitrag zum optimistischen und originellen Wahlkampf der FDP „Aktion 18“, demnächst beim Theater der Welt (leider im Rheinland). Theater von Welt wird von Samstag bis Montag in der Staatsoper zu sehen sein, wo die Company von Tanzlegende Merce Cunningham gastiert. Im Übrigen gilt: Besuchen Sie die Kresnik-Aufführungen in der Volksbühne, solange es sie dort noch gibt! (bis 25. 6.).

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Kunst

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