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Israel ehrt Retter in Hamburg

Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem hat den Hamburger Kaufmann Richard Ernst Moser posthum als „Gerechten unter den Völkern“ ausgezeichnet. Moser bewahrte während der Nazi-Zeit mehrere Juden vor der Ermordung. Der israelische Gesandte Mordechay Lewy überreichte gestern Medaille und Urkunde im Jenisch-Haus an die Nachkommen. Es ist die höchste Ehrung, die Israel an Nicht-Juden vergibt.

Lewy würdigte den 1885 in Hamburg geborenen Moser als „Retterpersönlichkeit“, die spontan den Hilferuf der Verfolgten erhört habe. Vor allem hat sich Moser, ein erfolgreicher Unternehmer, um Wilhelm Bernstein und dessen Familie verdient gemacht. Bernstein arbeitete seit 1931 im Unternehmen Mosers und geriet als Jude nach 1933 immer mehr in Gefahr. 1938 wurde er von der Gestapo verhaftet. Moser erreichte die Freilassung und organisierte die Ausreise der Bernsteins in die USA.

Ebenso unterstützte der Geehrte die Familie seiner Schwester, die mit einem Juden verheiratet war. Er versteckte die Bedrohten auf einem Landgut in Mecklenburg. Nachkommen der Geretteten nahmen ebenso wie Mosers 86 Jahre alter Sohn Peter und mehrere Enkel an der Gedenkstunde im Jenisch-Haus teil. Für die Familie erinnerte sich der Hamburger Notar Börries de Grahl an seinen 1967 verstorbenen Großvater als einen ebenso bescheidenen wie couragierten Mann. dpa

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