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Dorfgerichte in Ruanda beginnen

KIGALI afp ■ Acht Jahre nach dem Völkermord an etwa einer Million Menschen in Ruanda sollen heute die ersten so genannten Gacaca-Gerichte beginnen, inhaftierte Völkermordverdächtige auf lokaler Ebene abzuurteilen. Zwölf Pilotverfahren, eines pro Provinz, sollen das in mehreren Jahren ausgearbeitete Verfahren testen, wonach Beschuldigte von Versammlungen ihres Heimatdorfes angehört und verurteilt werden. Ruandas Regierung erhofft sich davon eine Beschleunigung der Verfahren gegen die meisten der derzeit noch 104.000 Untersuchungshäftlinge, die wegen mutmaßlicher Beteiligung an den Massakern im Gefängnis sitzen. Insgesamt sind etwa 11.000 Gacaca-Gerichte geplant, eines pro Gemeinde, mit 258.000 Richtern, die im Oktober 2001 von der Bevölkerung gewählt wurden. Die Pilot-Gacacas sollen zunächst zwei bis sechs Monate lang Opferlisten erstellen, Zeugenaussagen sammeln und Anklagen vorbereiten. Die Prozesse im eigentlichen Sinne könnten dann im Herbst beginnen. D.J.

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