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Amigo Gröber verlässt die CSU

MÜNCHEN taz ■ Drei Monate vor der Bundestagswahl fällt die CSU in ihre Amigozeit zurück. Ihr Landtagsabgeordneter Klaus Gröber gestand am Mittwoch bei einer Versammlung des Ortsvereins Berg, eine 100.000-Mark-Barspende eines Millionärs sieben Jahre lang privat einbehalten zu haben, anstatt sie an die CSU weiterzugeben. Dies holte er erst im April nach. Nun ruft selbst die Landtags-CSU nach dem Staatsanwalt. Denn natürlich muss jede Spende sofort verbucht und veröffentlicht werden. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob sie ein Ermittlungsverfahren einleitet. Möglicherweise bestehe ein „Anfangsverdacht der veruntreuenden Unterschlagung“. CSU-Generalsekretär Goppel sorgte dafür, dass die Schatzmeisterin des Berger Ortsverbands das Geld an Gröber zurückzahlte, da es sich um dessen „Privatvermögen“ handele. Gröber, der auch CSU-Ortschef in Berg war, reagierte sauer. Die CSU-Spitze messe bei der Spendenaffäre von Helmut Kohl und ihm mit zweierlei Maß. Er trat deshalb aus der Partei aus. O.H.

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