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Festung Europa wächst

Griechenland will Grenzen gegen Flüchtlinge verstärken. Tunesischer Schlepper ließ Flüchtlinge wettschwimmen

TUNIS/ATHEN ap ■ Griechenland will seine Grenze zur Türkei verstärken, um einen erwarteten Zustrom von Flüchtlingen aufzuhalten. Der Gouverneur der Grenzregion Alexandropolis, Jannis Dolios, erklärte am Samstag, wahrscheinlich seien mehrere zehntausend Menschen illegal auf dem Weg nach Griechenland. „Obwohl wir Mitgefühl mit ihnen haben, können wir keine weiteren Menschen mehr unterbringen“, sagte Dolios. Die Aufnahmelager in seiner Region seien überfüllt.

Vor der tunesischen Küste sind nach einem Bericht der Tageszeitung Achourouk elf Flüchtlinge bei dem Versuch ertrunken, das Boot eines Schleppers zu erreichen. Sie hätten zu einer Gruppe von etwa 120 Personen gehört, die am vergangenen Wochenende von der Halbinsel Cap Bon nordöstlich von Tunis aus zur 60 Kilometer entfernten italienischen Insel Pantelleria übersetzen wollten. Das Boot habe aber nur 70 Personen an Bord nehmen können.

Da die Flüchtlinge sich dem Bericht zufolge weigerten, Lose zu ziehen, soll der Kapitän, vermutlich ein Tunesier, erklärt haben, er werde hinausfahren und die 70 an Bord nehmen, die das Boot als Erste schwimmend erreichen. Die Getöteten – laut „Achourouk“ sieben Tunesier sowie drei Flüchtlinge aus Nigeria und einer aus Mali – zählten zu denen, die bei dem Wettschwimmen zu langsam waren. Die tunesische Küstenwacht habe das Boot des Schleppers später aufgegriffen und Besatzung und Passagiere festgenommen.

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