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Grüne und FDP ehren Rathenau

BERLIN taz ■ Bundesaußenminister Joschka Fischer hat einen Liberalen geehrt: Am 80. Jahrestag der Ermordung von Walther Rathenau legte der grüne Spitzenpolitiker einen Kranz am Grabmal des Industriellen und ehemaligen Reichaußenministers nieder. Die Zermonie fand in Anwesenheit von Vertretern des Zentralrats der Juden auf dem Waldfriedhof in Berlin-Oberschöneweide statt. Die FDP-Spitze gedachte Rathenau getrennt. FDP-Chef Guido Westerwelle erklärte, Rathenau sei ein „liberaler Patriot“ gewesen.

Am 24. Juni 1922 wurde Walther Rathenau von drei Angehörigen der antirepublikanischen „Organisation Consul“ ermordet. Der ehemalige Präsident der AEG setzte sich nach dem Ersten Weltkrieg für einen Ausgleich mit den Alliierten ein und wurde deshalb als „Erfüllungpolitiker“ diffamiert. Als Jude sah er sich bis unmittelbar vor seinem Tod antisemitischen Beschimpfungen ausgesetzt. R.A.

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