: Nicht nur Eigenheime
Wohnungsunternehmen wollen für soziale Stadt arbeiten, verlangen aber Unterstützung von der Politik
Die kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen wollen bei der sozialen Stabilisierung der Städte helfen, verlangen dabei aber Unterstützung von der Politik. Das ist der Kern der Forderungen, die Joachim Wege, Direktor des Verbandes Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) anlässlich des gestrigen Verbandstages vorgetragen hat.
Der 1990 gegründete Verband vertritt die Interessen von gut 300 Wohnungsgenossenschaften und kommunalen Wohnungsunternehmen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Allein die 76 Hamburger Mitgliedsunternehmen, unter ihnen Saga und GWG, haben im vergangenen Jahr rund 600 Millionen Euro investiert. Mit knapp 1600 Wohnungen stellten sie 2001 deutlich weniger fertig als 2000 (knapp 1800 Wohnungen).
Verbandsdirektor Wege erklärte sich mit dem Ziel, Hamburgs Einwohnerzahl wachsen zu lassen, einverstanden. Allerdings dürfe der Senat dabei nicht einseitig auf den Neubau von Einfamilienhäusern setzen. „Eine Metropole muss auch verdichtetes Wohnen anbieten“, sagte Wege. Den Wettlauf um passionierte Häuslebauer könne die Stadt ohnehin nicht gewinnen.
Die Modernisierungsförderung für bestehende Gebäude darf aus Sicht des VNW nicht gekürzt werden, weil die Wohnungsbestände aus den 50er und 60er Jahren in die Jahre kommen. Durch deren Modernisierung könnten diese zum Teil problematischen Viertel stabilisiert werden. Dazu könnte auch das Recht der Wohnungsunternehmen dienen, selbst darüber zu entscheiden, wie sie Sozialhilfeempfänger verteilen. Die soziale Betreuung einer zunehmenden Zahl von Mietern würden die Unternehmen gerne als Mietnebenkosten umlegen oder von der Stadt erstattet bekommen. knö
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