unterm strich:
Wem die Stunde schlägt. Breiten Raum räumt die dpa derzeit der Berichterstattung über die Musicalsparte ein. Dazu gibt es auch einen Anlass, der die einen traurig stimmen, manche aber auch freuen wird: für das Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ ist am Wochenende am Berliner Potsdamer Platz der letzte Vorhang gefallen. Mit „minutenlangen und stürmischen Standing Ovations, Konfettiregen und Blumen verabschiedete Berlin“ das Disney-Musical (Zitat: O-Ton dpa). Die Darsteller und alle anderen Mitarbeiter, darunter auch frühere Mitwirkende in den Rollen des Quasimodo oder der Esmeralda, seien vom Publikum mit Beifall überschüttet worden. Und dies fröhlich-schmähliche Ende ist noch nicht mal der einzige traurige Anlass in diesem Zusammenhang: Heute wird zudem das Insolvenzverfahren gegen den Musicalkonzern Stella eingeleitet.
Der Nutznießer dieser Pleite ist allerdings auch schon klar: Es ist der auf Live-Entertainment spezialisierte internationale Unterhaltungskonzern Stage Holding International mit Sitz in Amsterdam. Nach Übernahme von vier Stella-Theatern betreibt er in vier deutschen Städten sieben Musicaltheater, darunter das Zelttheater im Hamburger Hafen, in dem „König der Löwen“ läuft, die Neue Flora auch in Hamburg, wo im November das Musical „Titanic“ Premiere haben soll, das Theater am Potsdamer Platz in Berlin, wo im Oktober „Cats“ startet, die Musical Hall in Stuttgart, wo „Tanz der Vampire“ läuft, und das Colosseum Theater in Essen, wo man „Elisabeth“ zusehen kann. Die Stage Holding rechnet mit einer Verdopplung des Umsatzes auf 150 Millionen Euro. Bislang beschäftigt das Unternehmen 800 Mitarbeiter, doch soll diese Zahl demnächst deutlich steigen.
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