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was bisher geschah

Angela Marquardt und die Stasi-Enthüllungen

Ende Mai erfährt die PDS-Bundestagsabgeordnete Angela Marquardt (30) von ihrem Fraktionschef Roland Claus, dass es in der Gauck-Behörde Akten gibt, die sie als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) ausweisen. Im Alter von 15 Jahren soll sie eine Verpflichtungserklärung unterschrieben haben. Marquardt kann sich daran nicht erinnern. Sie beantragt Akteneinsicht. Die Fraktionsspitze hält ihr Version für glaubhaft und drängt Marquardt nicht, mit ihrer Geschichte in die Öffentlichkeit zu gehen.

Zwei Wochen nach dem ersten Hinweis veröffentlicht „Spiegel online“ nach mehreren vergeblichen Nachfragen bei Marquardt einen Artikel: „PDS-Punkerin war Stasi-Informantin“. Alle Zeitungen ziehen nach. Zur Verfügung stehen ihnen aus der Stasi-Akte nur Marquardts Verpflichtungserklärung und zwei Treffberichte aus der Zeit, als sie schon 18 Jahre war. Der Rest ist gesperrt. Aber ab jetzt ist Marquardt, die von 1995 bis 1997 Vizevorsitzende der PDS war, in der Defensive. FOTO: ROLF SCHULTEN

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