: was macht eigentlich ...Anetta Kahane?
Ehrenwerte Arbeit
Man muss nicht so werden, wenn man aus einer Familie kommt, die in der Nazizeit so gelitten hat. Die Berliner Journalistin und Übersetzerin Anetta Kahane aber zog diese Konsequenzen aus der Verfolgung ihrer jüdischen Familienangehörigen: Seit Jahren engagiert sich Kahane gegen Intoleranz in Deutschland. Am 5. September wird sie dafür den diesjährigen Moses-Mendelssohn-Preis, vom Land Berlin ausgelobt, erhalten. Er ehrt Persönlichkeiten, die sich für die „Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern, Rassen und Religionen“ einsetzen.
Mit dem Preis wird ein Engagement ausgezeichnet, das seit Jahren von erstaunlicher Konsequenz geprägt ist: Aufgewachsen in der DDR, arbeitete die Südamerika-Expertin in der Wendezeit 1989/90 in der Arbeitsgruppe Ausländerfragen des Neuen Forums, um sich gegen die Diskriminierung von Ausländern einzusetzen. Im Mai 1990 wurde sie die erste Ausländerbeauftragte in Ostberlin. Ein Jahr später gründete sie die „Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule“ (RAA) in Berlin und baute im Laufe der Zeit ein ganzes Netz solcher Stellen in Ostdeutschland auf. Vor vier Jahren gehörte sie zu den Gründern der „Amadeu Antonio Stiftung“, die Aktionen gegen rechtsextremistische Gewalt unterstützt – etwa die Kampagne „Roch gegen rechte Gewalt“.
Anetta Kahane geht den mühsamen Weg der kleinen Schritte – zu hoffen ist, dass ihr das Preisgeld von 10.000 Euro hilft, ihn weiter zu gehen. GES FOTO: RAA
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