piwik no script img

Ortsbegehungen

Eine „Winterreise“ in abgewickelten Welten. Mit Schubert im Rücken geht es in den Reinbeckhallen mutig zur Moderne

„Schubert Metamorphosen_ancient voices“ – ein musiktheatralisches Projekt heute und Sonntag, jeweils 21 Uhr, in den Reinbeckhallen Oberschöneweide, Wilhelminenhofstraße 33. Eintritt 10/5 Euro

Werden nicht ohne Grund Tempel der Kultur genannt, die Theater, Opernhäuser, Konzertpaläste. Prachtvolle Triumphe verfeinerter Lebensart. Und Rückzugsorte gleichermaßen, wo durchaus noch Abwehrschlachten geschlagen werden. Trutzburgen (die man gerade etwas aushungert). Wenn nun der Kulturbetrieb ausschwärmt und sich interessiert auch an anderen Orten umschaut – am liebsten beim klassischen Gegenort, den Stätten der industriellen Produktion –, muss das nicht gleich als Öffnung verstanden werden. Eher ist’s der Fingerzeig auf die gesellschaftliche Konversion, die immer mehr solcher Brachen in die Städte schlägt. Inmitten der Trümmer einer abgewickelten Welt aber lassen sich allemal anregende Situationen finden. Wie in den Reinbeckhallen. Hier pochte einst im Transformatorenwerk Oberschöneweide das Herz der DDR. Mit Schuberts „Winterreise“ als Leitmotiv wird der Ort ausgekundschaftet. Ausgangspunkt auch für Wanderungen zu Stationen der musikalischen Moderne (abgewickelt? Weiter wirksam?) wie Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ und „Ancient Voices“ von George Crumb. Erarbeitet wurde das musiktheatralische Projekt von Regiestudenten der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Musikstudenten der Schule und der Schauspieler Ueli Jäggi führen es auf.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen