: mehr lesen von: max dax
Wenn Journalisten und Grafiker zusammensitzen, entwerfen sie gerne das Heft ihrer Träume. Zum Beispiel eine Zeitschrift, die ausschließlich aus Interviews und Gesprächen mit interessanten Zeitgenossen besteht. So wie das US-Magazin Interview, einst von Andy Warhol gegründet. Oder wie Alert, das der Journalist und taz-Autor Max Dax herausbringt. Alert stellt seinen Gesprächspartnern jene Fragen, die man selbst gerne gestellt hätte. Robbie Williams etwa, wie er seine Therapie und sein Comeback verarbeitet hat. Dem einstigen RTL-Chef Helmut Thoma, wie er den Niedergang seines ehemaligen Konkurrenten Leo Kirch sieht. Und David Gould, dem Sänger der Rockband Mother Tongue, wie man dazu kommt, sich einen Davidstern auf den Arm tätowieren zu lassen. Auffällig oft kreisen die Gespräche um Werte, die unsere Welt im Innersten zusammenhalten – Erfolg, Geld und Glück. Nie allerdings wird der Ton dabei anbiedernd affirmativ oder schlicht glamourgläubig, eher ist er von distanzierter Neugier bestimmt. Natürlich kann man Alert aber auch in der Business Lounge lesen oder dekorativ auf dem Kaffeetisch drapieren, denn das Layout ist von nüchterner Eleganz.
„Alert“, Heft Nr. 7, Juli–September 2002, 4,10 € www.alertmagazin.de
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