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geläufig Spricht unaufhörlich mit uns und verrät uns ihr Geheimnis nicht

„Wir leben mitten in ihr und sind ihr fremde. Die Natur spricht unaufhörlich mit uns und verrät uns ihr Geheimnis nicht. Wir wirken ständig auf sie und haben doch keine Gewalt über sie. Die Menschen sind all in ihr und sie in allen. Mit allen treibt sie ein freundliches Spiel, und freut sich, je mehr man ihr abgewinnt. Sie treibt’s mit vielen so im verborgenen, dass sie’s zu Ende spielt, ehe sie’s merken“, schrieb Goethe 1783 in seinem so genannten Tiefurter Journal. Dass man gleichzeitig eins und viele sein kann, bewies Anne Carlisle bereits Anfang der 80er-Jahre in dem zum Kultfilm gewordenen Streifen „Liquid Sky“. Darin spielte sie in einer Doppelrolle die bisexuelle Margret und den Junkie Jimmy, die – obwohl mit sehr verschiedenen Biografien ausgestattet – so unähnlich sich nicht sind. Sie treffen in der 80er New-Wave-Underground-Atmosphäre New Yorks zusammen und bekommen es mit Außerirdischen zu tun, die Menschen beim Sex ihren Saft abzapfen. Dass die so benutzten Menschlein dabei einen grausamen Tod sterben, ist ungewollt – wird aber von den Aliens in Kauf genommen. Margret hilft den Aliens und erarbeitet sich somit eine ganz spezielle Quelle der Lust. Der Film gab damals schon einen Eindruck von der Ambivalenz, mit welcher queeres Leben ausgestattet ist. Ein weiterer schöner Abend in der Mongay-Reihe. VSD

International, 22.30 Uhr

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