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Randale in Nordirlands Hauptstadt

Straßenschlachten zwischen katholischen Jugendlichen und der Polizei in Belfast anlässlich des Höhepunkts der Oranier-Märsche. 50.000 Protestanten paradierten

BELFAST afp ■ Zum Höhepunkt der traditionellen Oraniermärsche haben sich in der nordirischen Hauptstadt Belfast katholische Jugendliche Samstagnacht Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Nach Polizeiangaben wurden 20 Sicherheitskräfte verletzt, als im westlichen Stadtgebiet mehrere hundert Randalierer Beamte mit Benzinbomben bewarfen. Sie protestierten gegen den Marsch protestantischer Ordensgruppen durch die katholische Springfield Road. Die Polizei setzte Gummigeschosse ein. Auch in Ardoyne im Norden von Belfast gab es Straßenkämpfe.

Knapp 50.000 Protestanten und ebenso viele Zuschauer waren tagsüber zunächst auf die Straße gegangen, ohne dass es zu größeren Zwischenfällen kam. Erst am Abend eskalierte die angespannte Lage in der Springfield Road. Im Stadtteil Ardoyne, wo die meisten Katholiken leben, warfen einige hundert Anwohner Flaschen und Feuerwerkskörper auf durchziehende protestantische Ordensmitglieder, die unter Polizeibegleitung von einem Marsch zurückkehrten. Mit rund 2.000 Umzügen feiert der Oranier-Orden jedes Jahr die Schlacht am Fluss Boyne, in der Wilhelm III. von Oranien im Juli 1690 den zum Katholizismus übergetretenen und vertriebenen Jakob II. besiegt hatte. Die Katholiken empfinden die Märsche als eine bewusste und unzeitgemäße Provokation.

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