: Ecevit spricht über Rücktritt
Ministerpräsident knüpft sein Schicksal an das von Wirtschaftsminister Kemal Dervis
ANKARA ap/afp ■ Der angeschlagene türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit hat sein politisches Schicksal mit dem seines Wirtschaftsministers Kemal Dervis verknüpft. Sollte der parteilose Dervis auf Druck der nationalistischen Koalitionspartei MHP zurücktreten, sei auch sein eigener Rücktritt zwangsläufig, sagte Ecevit der Zeitung Milliyet. Er werde dann nicht abwarten, bis die Regierungskoaltion infolge der Massenaustritte aus seiner Partei der Demokratischen Linken (DSP) möglicherweise die Parlamentsmehrheit verloren habe, fügte Ecevit hinzu. Dervis hatte seinen Rücktritt bereits in der letzten Woche eingereicht, dann aber wieder zurückgezogen. Der Wirtschaftsminister unterstützt eine neue Partei um den zurückgetretenen Außenminister Ismail Cem, die noch in dieser Woche gegründet werden soll.
Dervis erklärte, die neue Partei werde die zersplitterte Linke des Landes hinter sich bringen und den Wählern eine Alternative bieten. Bis gestern kündigten 48 DSP-Abgeordnete ihren Wechsel in die neue Partei an.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
