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was macht eigentlich ...„Zecke“ Neuendorf?

Trikotnamen erstreiten

Manche Leute haben einen Hang zum Masochismus und zur Selbstverunstaltung. Quälen sich bei Extremsportarten, ziehen sich die abgerissensten Klamotten an. Oder finden Schimpfworte oder unappetittliche Tierchen als Spitznamen toll. Wie Andreas Neuendorf, Fußballprofi bei Hertha BSC. Der hat sich jetzt das Recht erstritten, dass auf seinem Trikot „Zecke“ stehen darf.

Ha, könnte man meinen, das ist eine politische Botschaft, der will es den Rechten zeigen, die Linke mit diesem Begriff abkanzeln wollen. So wie Journalisten in der Watergate-Affäre stolz waren, wenn Politiker versuchten, sie als „muckraker“ abzuwerten, als solche, die im Schmutz wühlen. Aber nein, ist zumindest dem Tagesspiegel zu entnehmen, Neuendorf hat seinen Spitznamen der Legende nach, weil ihn beim Waldlauf eine Zecke gebissen hat. Zur Erinnerung: jener Stechsauger, das Enzephalitis übertragen kann, Gehirnentzündung. Erstreiten musste sich Neuendorf den Namen auf seinem Trikot, weil nach Ansicht der Deutschen Fußball-Liga nur Künstler einen anderen als ihren Familiennamen auf dem Rücken tragen dürfen. Vergebens verwies Neuendorf auf brasilianische Kollegen. Nach Liga-Logik hätte sich der berühmte Pelé stets bürgerlich Edson Arantes do Nascimento nennen müssen.

Gut, muss sich Neuendorf gedacht haben, wenn das nur Künstler dürfen, werd ich halt Künstler, nehm mir Staffelei und male ein Bild. Was auch passierte. Resultat: Die Fußball-Liga gab ihr Okay, Neuendorf darf als „Zecke“ auflaufen. STA FOTO: AP

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