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Der lange Weg zum Schulterplatz

Nach eineinhalb Jahren Baustelle haben FußgängerInnen im Schanzenviertel jetzt mehr Bewegungsfreiheit

1,5 Millionen Euro hat der Umbau des Schulterblatts zum Schulterplatz gekostet. Ende August soll er abgeschlossen sein. „Damit bleiben wir sowohl im Zeitplan als auch im Rahmen der anvisierten Kosten“, sagt Rüdiger Dohrendorf, Pressesprecher der Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg).

Die Diskussionen um eine Renovierung der Straße setzten in den achtziger Jahren ein. Das Projekt nahm allerdings erst 1999 konkrete Formen an, als die Steg AnwohnerInnen, HändlerInnen und Fachleute um einen Tisch versammelte. Anfang April 2001 wurden die Planungen öffentlich vorgestellt. Knapp fünf Monate später begannen die Bauarbeiten.

Weil das Schulterblatt von der Baubehörde als „Vorbehaltsstraße“ mit einer übergeordneten Verkehrsfunktion eingestuft wird, waren dem Umbau allerdings Grenzen gesetzt. So musste die Befahrbarkeit in zwei Richtungen bei Tempo 50 gesichert werden. Die Gehwege wurden zwar verbreitert, die gepflasterte Fahrbahn konnte jedoch nur auf 6,50 Meter verengt werden.

Zankapfel war lange Zeit die Reduzierung der Parkmöglichkeiten. Ersatz für wegfallende Stellplätze besteht nun hinter der S-Bahnbrücke an der Max-Brauer-Allee. Zwischen Roter Flora und neuer Piazza kann zudem „senkrecht“ geparkt werden; entlang der Fahrbahn wurden statt eines Radweges Parkbuchten geschaffen, die an vier Stellen behindertengerecht sind. Die Radfahrer sollen im regulären Verkehr mitschwimmen.

Bäume, Sitzbänke, Poller und Laternen sollen das Schulterblatt verschönern, vor allem aber wird die Piazza gegenüber der Flora den Charakter der Straße verändern: Die einstige zweite Fahrbahn wurde zum Platz umgebaut und darf nur noch von der Müllabfuhr, Feuerwehr und für Anlieferungen befahren werden. Die Lokale können bis 22 Uhr ihre Tische aufstellen, allerdings nur auf einer Breite von 3,50 Meter. AS/MAW

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