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berliner szenen Beatles-Festival im Estrel

Der doppelte Paul

Alle, die mit uns aufs Beatles-Fest gehen / müssen mutige Menschen sein / John und Paul und George und Pit … bzw. Ringo. Aber das wissen ja die meisten.

Einer, der das offensichtlich nicht weiß, steht beim „Estrel Beatles Festival“ vor einem Stand, an dem es Stoff-Beatles-Puppen gibt und kauft John, Paul, George und Paul, weil die Puppen sich doch ziemlich ähnlich sehen. „You’ve got two Pauls“, macht ihn der freundliche Londoner Verkäufer aufmerksam. Peinlich.

Im Hintergrund erzählt derweil Tony Sheridan von Hamburg und davon, dass trotz der vielen ähnlichen Hippie-Hippie-Shake-Twist-and-Shout-Reeperbahn-Rip-offs immer eine Superstimmung unter den Bands geherrscht habe, keine Spur von Neid oder Konkurrenz. Ach ja, gute alte Zeit, lächelt und nickt das Publikum, das diese gute alte Zeit anscheinend komplett mit Beatleboots, Röhrenhosen und Attitude in seine Fotoalben weggeklebt hat.

Ein bisschen mehr nach Beat sieht dafür immer noch Astrid Kirchherr aus, die Hamburger Beatles-Fotografin, die auf der Legends-in-Concert-Bühne zum 1.000.400.637. Mal die Geschichte erzählen muss (oder will?), wie sie den Jungs die Haare zum Pilz geschnitten hat. Dann erzählt sie noch, dass der Stern wollte, dass sie Fotos vom Beatles-Film macht. „Und George hat gesagt: Astrid, mach das nur, wenn du dafür bezahlt wirst!“ Ein wahrlich weiser Tipp. Abends spielen Bands mit schaurigen Namen, „The Beattells“, „Beatles 2000“, man möchte so etwas ja nicht wirklich sehen. Auch nicht den „EBFB“, den extra von „Revolver“-Grafiker Klaus Voormann designten „Estrel Beatles Festival Boot“. Lieber schnell ein „Star Club“-Poster eingerollt und raus. Zu Hause klingen die Beatles irgendwie besser. JENNI ZYLKA

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