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Wenn Ärzte hilflos sind

ZKH St.-Jürgen-Straße bietet Fortbildung zum Umgang mit Todkranken / Ehrenamtliche weiter unersetzbar

Das Zentralkrankenhaus SanktJürgen-Straße bietet seit März eine einjährige Zusatzausbildung für Krankenschwestern und -pfleger im Bereich der Palliativmedizin an. Zur Halbzeit der ersten Ausbildungsgruppe stellte gestern die Leiterin des Lehrgangs, Annette Brak-Mensing, einen Zwischenbericht vor.

Im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Krankheit lindere die palliative Pflege die Schmerzen von PatientInnen und versuche, das Sterben möglichst würdevoll zu gestalten, erläuterte Brak-Mensing. Dafür erlernen die Pflegenden jetzt, wie sie mit besonderen Techniken des Einsalbens Schmerzen lindern können. Die Wirkung eines einfachen Körperkontakts würde oft unterschätzt, ergänzte die Leiterin des Lehrgangs. Für die PatientInnen könne dies auch eine Form der Kommunikation sein.

Psychosoziale und kommunikative Aspekte, wie spezielle Gesprächstechniken im Umgang mit Angehörigen oder Möglichkeiten, Trauernde zu begleiten stehen auf dem Lehrplan, daneben auch rechtliche Fragen, etwa die Patientenverfügung.

Die 17 TeilnehmerInnen verbindet ein ähnliches Problem: Palliativpflege wurde in ihrer früheren Ausbildung nur am Rande behandelt. Andrea Hugo, eine Teilnehmerin des ersten Durchlaufs und Leiterin der ambulanten häuslichen Pflege in Bremen Nord, berichtet von ihren Erfahrungen: „Es wurde viel in die Entwicklung von High Tech-Instrumenten investiert, aber kaum jemand hat sich dafür interessiert, was passiert, wenn diese Technik versagt.“ Mit dieser Frage schlagen sich offenbar viele PflegerInnen herum: Für den nächsten Kurs gebe es schon viele Anmeldungen, sagte die Leiterin.

Auch zur Arbeit der ehrenamtlichen HospitzmitarbeiterInnen äußerte sie sich: Die professionelle palliative Pflege könne deren Arbeit nicht ersetzen, sagt Brak-Mensing. „Die Zeit, die die Hospizleute den Patienten schenken, ist unbezahlbar.“

Verena Ondarza

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