: Senat lässt sonntags glotzen
Die rund 200 Berliner Videotheken dürfen an Sonn- und Feiertagen öffnen. Sie erhielten am Dienstag grünes Licht vom Senat, um an diesen Tagen ab 13 Uhr Kunden zu empfangen. Die Neuregelung hatte das Parlament bereits Mitte April beschlossen. Sie soll vor allem den Bedürfnissen der Bürger Rechnung tragen. Die Arbeitnehmerrechte will der Senat wahren, indem eine Beschäftigung von Angestellten an Sonn- und Feiertagen nur auf freiwilliger Basis gestattet wird. Das sei eine „Farce“, sagte Manfred Birkhahn von der Gewerkschaft Ver.di. Tatsächlich hätten Arbeitnehmer auch angesichts der Lage auf dem Arbeitsmarkt „keine reale Möglichkeit zur Entscheidung“. Die evangelische Kirche beklagte eine „weitere Aushöhlung des Sonntagsschutzes“. Der Einzelhandelsverband forderte indessen die generelle Abschaffung des Ladenschlussgesetzes. Denn durch den Verkauf von Partyzubehör wie Getränken, Süßigkeiten und Knabbereien in Videotheken gerieten vor allem kleine Lebensmittelläden unter Druck. DDP/TAZ
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