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Ermittlungen gegen Menem

BUENOS AIRES epd ■ Der argentinische Exstaatschef und neuerliche Präsidentschaftsanwärter Carlos Menem gerät weiter unter Druck. Die Staatsanwaltschaft habe wegen eines privaten Bankkontos Menems in der Schweiz Ermittlungen eingeleitet, berichtete die argentinische Tageszeitung Clarín gestern. Ihm werde Unterschlagung von Daten in der Steuererklärung und mögliche Steuerhinterziehung vorgeworfen. Menem hatte kürzlich die Existenz eines Schweizer Kontos mit 600 Millionen US-Dollar zugegeben. Nach seinen Angaben hat er darauf eine Entschädigung eingezahlt, die er als Opfer der Militärdiktatur erhalten habe. Einem Bericht der New York Times zufolge soll Menem auf dem Konto „Schweigegeld“ deponiert haben, das ihm Irans Regierung nach dem Anschlag auf ein jüdisches Kulturzentrum in Buenos Aires im Jahr 1994 gezahlt haben soll. Laut New York Times sind die Verantwortlichen für den Anschlag mit 85 Toten in Iran zu suchen. Menem habe das Geld erhalten, um dies zu vertuschen. Menem hatte Argentinien zwischen 1989 und 1999 regiert und strebt die peronistische Präsidentschaftskandidatur für die Wahlen 2003 an. Zuvor muss er sich noch einer innerparteilichen Abstimmung stellen.

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