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Bijlhout verzichtet nicht

Zurückgetretene holländische Staatssekretärin besteht nach nur neun Stunden Amtszeit auf Übergangsgeld

BERLIN taz ■ Philomena Bijlhout, die Frau mit der kürzesten politischen Karriere Hollands, ist offenbar nicht gewillt, auf das ihr zustehende zweijährige Übergangsgeld für Ex-Regierungsmitglieder zu verzichten. Die Vorzeige-Schwarze der „Lijst Pim Fortuyn“ (LPF), die am Montag nach nur neun Stunden Amtszeit als Staatssekretärin für Emanzipation und Familie zurückgetreten war, ließ gestern durchblicken, sie könne wegen der Ausbildung ihrer Kinder auf ein Einkommen nicht verzichten.

Bijlhout, eine Immigrantin aus der früheren niederländischen Kolonie Surinam (1667–1975), war noch am Tag der Vereidigung der neuen Regierung zurückgetreten, als bekannt wurde, dass sie über ihre Vergangenheit in der von 1980 bis 1987 regierenden Militärjunta des jungen Staates in Südamerika gelogen hatte. Ein Fernsehsender hatte kurz nach der Vereidigung Fotos von 1983 gezeigt, auf denen Bijlhout in der Uniform der Volksmiliz von Juntachef Desi Bouterse zu sehen ist. Sie dagegen hatte stets behauptet, sie sei bereits vor den „Dezembermorden“ von 1982 nicht mehr Mitglied dieser Truppe gewesen. Am 7. Dezember 1982 wurden 15 Oppositionelle ermordet.

Mat Herben, Nachfolger des im Mai ermordeten Rechtspopulisten Pim Fortuyn als Parteichef der LPF, will heute bekannt geben, wer die Vakanz ausfüllt. Nach Maßgabe der Partei sollte die Person entweder eine Frau oder Einwanderer sein. Bijlhout erfüllte immerhin beide Kriterien. HENK RAIJER

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