Lokalkoloratur

Sommer, Sonne und kein Glanz. Stattdessen: Unkraut auf öffentlichen Wegen, verdreckte Parks und unlesbare Straßenschilder noch dazu. Unsere Stadt, ein düsterer Moloch, weit entfernt von der Spitzengruppe europäischer Metropolen. Gerade jetzt in der Sonne hat sich der Blick des CDU-Landesvorsitzenden Dirk Fischer nach eigenem Bekunden geschärft und dann auch gleich wieder getrübt durch das, was er sehen musste: Dass die Elbmetropole „nicht so sauber und herausgeputzt ist, wie es alle Bürger und Gäste unserer Stadt erwarten können“. Nur Sozialhilfeempfänger, die können das offenbar nicht erwarten. Die will er nun verstärkt zum Straßenkehren und Unkrautrupfen herangezogen wissen, um „ein angemessenes Stadterscheinungsbild auch unter dem Diktat leerer Kassen zu gewährleisten“. Ach ja, und irgendwie ist das laut Fischer übrigens auch gut für den Umweltschutz, und es ist auch gut für das Selbstbewusstsein der Sozialhilfeempfänger, und es ist auch noch gut für den Tourismus und dadurch für den Standort und damit dann irgendwie auch für die CDU, denn die kann dann sagen, sie hat Hamburg sauber nach vorne gebracht, ohne selbst zum Besen gegriffen zu haben. EE