: Die USA verstehen die Welt nicht mehr
Expertengruppe stellt fest: USA haben in der ganzen Welt ein schlechtes Image. Bush will Abhilfe schaffen. Ein „Büro für globale Kommunikation“ soll US-Werte vermitteln
NEW YORK afp ■ Nicht nur in der islamischen Welt, auch bei ihren engsten Bündnispartnern im Kampf gegen den Terrorismus haben die USA ein Imageproblem. Das ist das Ergebnis der Studie einer Expertengruppe des Rats für Auswärtige Beziehungen (CFR), die am Montag in Washington vorgestellt wurde. Die Expertengruppe empfiehlt der Regierung unter Präsident George W. Bush daher eine diplomatische Offensive, um ihr Bild aufzupolieren. Effizienz fange beim Start an, „nicht erst bei der Bruchlandung“, betonte der Leiter der Untersuchung, Peter Peterson. Wesentlich sei es, der Welt „zuzuhören“.
Die Experten fordern unter anderem eine Reform des Außenministeriums, mehr Geld für die öffentlichkeitswirksame Darstellung der Außenpolitik und eine verstärkte Ausrichtung auf junge Menschen, vor allem im Nahen Osten. US-Präsident Bush will deshalb im Weißen Haus ein „Büro für globale Kommunikation“ einrichten, das imagefördernd tätig sein soll. Das Büro soll seine Arbeit bis zum Herbst aufnehmen.
Außenamtssprecher Philip Reeker wollte zu dem CFR-Bericht nicht Stellung nehmen. Er betonte jedoch, seiner Behörde gehe es um die Förderung der „amerikanischen Politik, amerikanischer Werte“, die auf Sicherheit und Wohlstand beruhten. Es müsse sichergestellt werden, dass diese Werte in der ganzen Welt verstanden würden.
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