piwik no script img

Attentat auf Armeelager in Nordirland

Sprengsatz in Brotdose tötet Bauarbeiter. IRA-Dissidenten verantwortlich gemacht

BELFAST ap ■ Ein Bombenanschlag auf ein Lager der britischen Armee in Nordirland hat gestern einen Bauarbeiter das Leben gekostet. Laut Polizei ereignete sich der Anschlag östlich der Stadt Derry/Londonderry. Die betroffene Militärbasis wird vor allem von Sanitätern genutzt, die bei Friedensmissionen in aller Welt eingesetzt werden.

Es bekannte sich zunächst niemand zu dem Anschlag. Vertreter der Sinn Féin, des politischen Arms der Irisch-Republikanischen Armee (IRA), andere Politiker und die Polizei machten Dissidenten der Untergrundorganisation IRA für die Tat verantwortlich. Zwei Splittergruppen lehnen den 1997 von der IRA ausgerufenen Waffenstillstand ab.

Der Arbeiter zog sich tödliche Verletzungen vermutlich zu, als er den in einer Butterbrotdose versteckten Sprengsatz vom Boden aufhob. Die Polizei durchsuchte anschließend nach weiteren Sprengsätzen und evakuierte umliegende Gebäude.

Politiker kritisierten den Anschlag als Rückschlag für den Friedensprozess. „Ich hatte gehofft, dass die Lage sich wieder normalisiert. Und jetzt gibt es diesen Mord an einem Protestanten in Londonderry“, sagte John White von der protestantischen Ulster Democratic Party (UDP).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen