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Bahn wird (nicht) teurer

Preiserhöhungen um ein Drittel dementiert, Umtauschstrafe für Frühbucher bestätigt

BERLIN ap ■ Die Deutsche Bahn verteidigt ihre geplanten hohen Umtauschgebühren für Frühbuchungen. Es sollten damit Kunden abgeschreckt werden, die auf Verdacht buchten und damit die Kontingente für Sparfahrkarten ausschöpften, erklärte Bahn-Sprecher Dieter Hünerkoch. Er widersprach zudem einem Bericht des Spiegels, nach dem das Unternehmen die Fahrpreise im Fernverkehr um ein Drittel anheben wolle. Das ab Mitte Dezember geltende neue Preissystem sehe im Gegenteil vor, dass Fahrpreise auf Strecken ab 180 Kilometer bis zu 25 Prozent billiger würden.

Der Spiegel berichtete unter Berufung auf ein internes Bahn-Papier, durch das neue Preissystem werde sich für die Kunden vieles verschlechtern. So sollten Kunden, die einen gebuchten Zug verpassen und einen anderen nehmen, auf die Fahrkarten zum Frühbucherrabatt ein Entgelt von 45 Euro pro Richtung plus den Differenzbetrag zum Normalpreis zahlen. Hünerkoch verteidigte die Pläne und betonte: „Wenn die Bahn durch Verspätung oder andere Ursachen Schuld am Verpassen des Zuges hat, wird keine Stornogebühr fällig.“ Allerdings, so betont eine DB-Sprecherin, ist bei Sturmschäden oder Selbstmorden die Bahn nicht schuld; solche Fälle könnten nur im Wege der Kulanz gelöst werden.

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