Doch McOsterdeich?

Weserstadion GmbH: „Wir haben keine Alternative“

Das Nein der SPD-Fraktion zum Drive-In am Osterdeich (taz vom 5.8.) sorgt für Wirbel bei der Bremer Weserstadion GmbH (BWS). Vize-Geschäftsführer Wolfgang Heise widersprach gestern der Darstellung von Fraktionschef Jens Böhrnsen. „Es gibt keinen Ersatzmieter für McDonald’s“, erklärte Heise. Die BWS habe auf die Fast-Food-Kette gesetzt; ohne sie fehlten dem Mantelbau Mietvorauszahlungen in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Heise: „Im Moment ist nicht erkennbar, wer da einspringen soll.“

Allerdings gibt er auch zu, dass die BWS in ihrer bisherigen Kalkulation die rund 500.000 Euro für eine zusätzliche Ampel am Osterdeich und neue Fußwege entlang der Westrampe nicht berücksichtigt habe. Die Finanzierung stand also nicht“, sagt Böhrnsen. Denn sowohl die Ampel als auch die Fußwege wären nur wegen des Drive-In nötig gewesen. Die Kosten dafür hätte also die BWS tragen müssen.

Die Vermutung Heises, die Entscheidung der SPD-Fraktion stelle ein „Signal“ für eine staatliche Finanzhilfe dar, wies Böhrnsen indes vehement zurück. Die SPD halte nach wie vor daran fest, dass der Nordgeraden-Bau ohne öffentliche Mittel realisiert werden müsse. Auch CDU-Landeschef Bernd Neumann hatte der SPD vorgeworfen, das Nein zu McDonald’s gefährde die private Finanzierung des Vorhabens. Böhrnsen sagte, er könne zwar keinen konkreten anderen Mieter nennen. Er habe aber bei Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass es solche Alternativen gebe. „Das geplante Gebäude entlang der Nordgeraden ist stets als sehr attraktiv dargestellt worden. Da kann man doch nicht einfach sagen: außer McDonald’s will da niemand rein.“ BWS-Vize Heise zufolge ist auch vorstellbar, die für McDonald’s vorgesehene Fläche als Büro zu nutzen. Dafür müssten allerdings die Baupläne geändert werden. sim