piwik no script img

Bremerhaven hat ein teures Pflaster

Schlendernde Passanten unter den Arkaden, sommerliche Stimmung an plätschernden Brunnen, abendliches Flanieren vor sanft ausgeleuchteten Fassaden. Klingt mediterran, ist aber Bremerhavens renovierte Bürgermeister-Smidt-Straße, gemeinhin „Bürger“ genannt. 900 Meter lang ist der neue Prachtboulevard. Es hat zwei Jahre gedauert, die 30 Millionen für die Renovierung auszugeben. Gelohnt hat sich’s: Die Geschäfte verzeichnen steigenden Umsatz, den Passanten gefallen Granit und Basalt. Noch sind die Bäume jung, die die „Bürger“ später zu einer mächtigen Allee machen sollen, Brunnen und Wasserspiele erfüllen ihren Zweck indes schon jetzt. Allerdings: Der Drang nach Prestige kostete einige Mittelständler ihre Existenz – und die gebeutelte Seestadt kostbare Arbeitsplätze: Wegen der zweijährigen Bauarbeiten mussten einige kleine Betriebe schließen. Die müssen sich jedenfalls nicht mehr über die Kaugummiflecken ärgern, die die „Bürger“ schon jetzt wieder bedecken. Sebastian Kretz/Foto: Kerstin Rolfes

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen