piwik no script img

Justizsenator unterwegsKusch im Ketten-Knast

Justizsenator Roger Kusch (CDU) hat eine erlebnispädagogische Reise zu den Knästen dieser Welt begonnen. Heute kommt er zurück aus Arizona, wo er den „härtesten Sheriff der USA“ besuchte. Morgen fliegt er weiter nach St. Petersburg.

Joe Arpaio lässt seine Gefangenen in Ketten schuften und in Zelten hausen. Die Sträflingskleidung ist schwarz-weiß gestreift, die Unterwäsche rosa. Zu essen gibt es zweimal am Tag. Der Fraß kostet weniger als das Futter für den Hund des Sheriffs. Die Resozialisierungsrate von Arpaios Gefangenen-Camp ist dennoch bloß durchschnittlich.

„Es geht um einen Erfahrungsaustausch“, sagte Kai Nitschke, der Sprecher des Senators. Sein Chef spreche über Probleme, die jedes Gefängnis habe, etwa der Missbrauch von Besuchen oder von Drogen. St. Petersburg sei als Partnerstadt Hamburgs ausgewählt worden.

GAL-Landeschefin Anja Hajduk nannte den Besuch in Arizona „maßlos und überflüssig“. Er ziele darauf, Wähler vom rechten Rand zu binden. Der SPD-Abgeordnete Rolf-Dieter Klooß sagte, die Bedingungen im Camp verstießen in Deutschland gegen das Recht. knö

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen