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Millionen in die Luft

Aktionäre wollen angeschlagen Luftschiftbauer CargoLifter mit 30 Millionen Euro unterstützen

Eine Gruppe von Aktionären hat einen eigenen Versuch zur Rettung des insolventen Luftschiffbauers CargoLifter im brandenburgischen Brand gestartet. Aus der Initiative „Zukunft in Brand“ sei kürzlich eine GmbH hervorgegangen, die die Interessen von möglichen Investoren bündeln wolle, sagte Mitgründer Mirko Hörmann am Montag. Nach ersten, vorläufigen Angaben könnte die Gesellschaft innerhalb kürzester Zeit rund 30 Millionen Euro als größter Anteilseigner zur Verfügung stellen.

„Das wäre der Anteil, den der Bund als Beitrag privater Investoren fordert“, sagte Hörmann. Der Bund hatte am Wochenende öffentliche Hilfen in der unter anderem deshalb abgelehnt, weil private Investoren fehlten. Daraufhin musste der Betrieb kurzfristig stillgelegt werden. Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning teilte am Montag auf einer Betriebsversammlung mit, er suche nach einer Auffanglösung für die verbliebenen etwa 230 Mitarbeiter.

Nun will die Aktionärsinitiative schon nächste Woche ein Konzept vorlegen. Ersten Überlegungen zufolge sieht es vor, in zwei Jahren ein einsatzfähiges Luftschiff auf den Markt bringen, das 30 Tonnen Lasten transportieren kann. CargoLifter wollte ursprünglich ein wesentlich größeres Luftschiff bauen. Mit dem Konzept, zu dessen Umsetzung 70 bis 90 Millionen Euro nötig wären, werde die GmbH dann an Banken, die öffentliche Hand und weitere Investoren herantreten, sagte Hörmann, der selber Aktionär von CargoLifter ist. Die in der GmbH gebündelten Investoren seien auch solche, die schon länger mit CargoLifter verhandelt, aber „komischerweise“ kein Gehör gefunden hätten.

Hörmann warf dem Insolvenzverwalter vor, mit möglichen Geldgebern nicht geredet zu haben. So habe er selber immer wieder vergeblich den Kontakt gesucht. Der Bund habe eine nachvollziehbare Entscheidung gefällt, die wegen der fehlenden privaten Investoren nicht anders habe ausfallen können, kritisierte Hörmann. DPA/AP

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