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Wütende Ilse ignorierte Berlin

Die Hauptstadt hat den 24-stündigen Dauerregen gut überstanden. Die Feuerwehr musste vor allem Keller auspumpen. Im Norden war es trockenener als im Süden

Berlin ist bei dem großen Dauerregen bislang glimpflich davon gekommen. „Wir mussten nicht den Ausnahmezustand ausrufen, wir haben alles im Griff“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Dienstag. Von Montagmorgen bis Dienstagnachmittag wurden die Kräfte zu knapp 170 „Wassereinsätzen“ in der Hauptstadt gerufen. Der Regen soll nach Auskunft der Meteorologen spätestens am Mittwoch ganz aufhören.

Die Feuerwehr musste bis in die Nacht zum Dienstag vor allem voll gelaufene Keller leer pumpen. Besonders betroffen war der östliche Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Bis zum Dienstagnachmittag gab es dann nur noch 19 wasserbedingte Einsätze. Am Montagabend hatten Kräfte vom Technischen Hilfswerk einige Einsätze übernommen.

Am Montagabend gab es auch in Spandau Probleme. Im Krankenhaus Havelhöhe am Kladower Damm waren durch Wasser medizinische Geräte in einem Keller gefährdet. Die Feuerwehr musste zehn Kubikmeter Wasser abpumpen. Der Bereich wurde dann zusätzlich mit Sandsäcken gesichert.

In Lichtenberg war bis in die Morgenstunden der Fußgängertunnel zum S-Bahnhof Nöldnerplatz überflutet. Auch hier mussten die Feuerwehrleute Pumpen installieren, die das unliebsame Nass in die Kanalisation ablaufen ließen.

Tief „Ilse“ schwäche sich jetzt weiter ab, sagte Meteorologin Mieke Windmüller vom Wetterdienst Meteomedia. Der Regen nehme von Norden her ab. Seit Montagmorgen wurden mit knapp 111 Liter pro Quadratmeter in Schönefeld die höchsten Niederschlagsmengen gemessen. Der Norden von Berlin habe viel weniger abbekommen. In Buch gingen beispielsweise „nur“ 55 Liter pro Quadratmeter nieder.

„Es wird wieder freundlicher“, sagte die Wetterfrau voraus. Heute könnten Temperaturen um 23 Grad erreicht werden. Das Hoch „Hein“ werde in den nächsten Tagen freundliches, ruhiges Wetter bringen. Auch Hochwassergefahr besteht nach Angaben des Wetterdienstes in Berlin derzeit nicht. Aus der Spree könne noch genügend Wasser auf dem Weg durch andere Gewässer abfließen. DPA

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