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Die erste Wahl: „Die Politiker halten uns Junge ja für ein bisschen naiv, womit die auf Stimmenfang gehen, ist total durchschaubar.“

David Krebs (19), Abiturient aus Wienhausen

Die erste Wahl bedeutet mir nicht viel, auch wenn Wählen natürlich eine gewisse Einflussnahme bedeutet. Ich denke aber, dass es auch andere Wege gibt, mehr Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. Trotzdem bin ich ziemlich politisch, lese regelmäßig Zeitung. Weil mich Wirtschaftspolitik interessiert, will ich VWL studieren. Wir als junge Wähler werden von den Parteien nicht wirklich repräsentiert. Denn wir bieten einfach kein großes Wählerpotenzial und stehen damit nicht im Mittelpunkt des politischen Kalküls.

Markus Brenner (20), Zivi aus Freiburg

Politik prägt meinen Alltag nur in kleinen Teilen. Benzin ist zum Beispiel teurer geworden wegen der Ökosteuer. Aber sonst? Ich finde die erste Bundestagswahl nicht sehr aufregend, ich habe auch schon bei den Kommunalwahlen gewählt, kenne das also schon. Obwohl ich nur eine Stimme habe, denke ich schon, dass ich damit etwas beeinflussen kann. Vielleicht fehlen der Partei, die ich wählen will, gerade noch ein paar Stimmen, und das ist dann unter anderem meine. Wer nicht wählen geht, darf hinterher auch nicht meckern.

Christiane Sutter (19), Musikstudentin aus Karlsruhe

Ein bisschen aufregend ist er schon, der 22. September. Aber ich hab das Gefühl, allzu viel werde ich mit meiner Stimme nicht bewirken. Liegt vielleicht daran, dass ich Grün wählen will, die kriegen bestimmt nicht mehr so viele Stimmen. Ich wähl sie aber trotzdem, weil mir Umweltschutz wichtig ist. Ich mache Musik, da bleibt nicht so viel Zeit für politisches Engagement. Die Politiker halten uns Junge ja für ein bisschen naiv, womit die so auf Stimmenfang gehen, das ist total durchschaubar.

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